Heute möchte ich über ein Thema sprechen, das zwar unangenehm sein kann, aber dennoch wichtig ist, um Missverständnisse aufzuklären und Wissen zu verbreiten. Es geht um Flatus vaginalis, auch bekannt als “queefing” oder vaginale Blähungen.
Flatus vaginalis tritt auf, wenn Luft in die Vagina gelangt und dann durch eine plötzliche Freisetzung einen hörbaren Ton erzeugt. Viele Frauen fühlen sich peinlich berührt oder unwohl, wenn sie damit konfrontiert werden, aber es ist wichtig zu verstehen, dass dies ein ganz natürlicher Vorgang ist.
Die Vagina ist ein flexibler Schlauch, der in der Lage ist, sich auszudehnen.
Es ist wichtig zu betonen, dass Flatus vaginalis nichts mit Darmgasen oder Verdauungsvorgängen zu tun hat. Es ist eine völlig normale Reaktion des Körpers und hat keine Auswirkungen auf die Gesundheit oder das Wohlbefinden.
Um das Thema zu enttabuisieren und das Verständnis zu fördern, möchte ich einige Punkte hervorheben:
Es ist ganz natürlich: Flatus vaginalis ist nichts, wofür man sich schämen sollte. Es passiert vielen Frauen und ist ein normales physiologisches Phänomen.
Bei Frauen, die bereits ein Kind geboren haben, kann das Phänomen des Vaginapups häufiger auftreten. Es gibt mehrere Gründe dafür:
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- Nach einer vaginalen Geburt kann der Vaginaeingang geweitet sein, wodurch es einfacher wird, dass Umgebungsluft in die Vagina gelangt.
- Die Muskulatur des Beckenbodens kann nach der Geburt geschwächt sein. Der Beckenboden spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der Vagina.
- Der Bandapparat der Gebärmutter kann noch überdehnt sein. Die dadurch entstehende Bewegung kann zu einem Unterdruck führen und somit kann Luft einströmen und das Auftreten von einem Vaginapups begünstigen.
- Es hat nichts mit Hygiene zu tun: Flatus Vaginalis hat keinen Zusammenhang mit mangelnder Sauberkeit oder unzureichender Intimhygiene. Es ist einfach ein natürlicher Vorgang, der unter anderem durch Bewegungen oder sexuelle Aktivitäten ausgelöst wird.
Kommunikation ist wichtig: Wenn du dich unwohl fühlst oder Fragen dazu hast, ist es wichtig, mit deinem Partner oder deiner Partnerin offen und ehrlich darüber zu sprechen. Eine gute Kommunikation kann dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden und ein Gefühl der Normalität zu schaffen.
Wenn du jedoch feststellst, dass die entweichende Luft einen unangenehmen Geruch hat, ist es ratsam, sich untersuchen zu lassen. Stinkende Vaginalpupse können auf eine Fistel hinweisen.
Eine Fistel ist eine ungewöhnliche Verbindung zwischen zwei Hohlräumen im Körper, die normalerweise nicht miteinander verbunden sein sollten. In Bezug auf Flatus vaginalis könnte eine Fistel zwischen der Vagina und dem Darm vorliegen. Dies kann dazu führen, dass Darmgase in die Vagina gelangen und bei deren Entweichen einen übelriechenden Geruch verursachen.
Eine Fistel kann verschiedene Ursachen haben, einschließlich Verletzungen während der Geburt, entzündlichen Darmerkrankungen, Infektionen oder chirurgischen Eingriffen im Beckenbereich. Es ist wichtig zu betonen, dass Fisteln relativ selten sind, aber wenn du besorgt bist, dass eine Fistel vorliegen könnte, ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.
Ein medizinischer Fachmann oder eine Fachfrau kann eine gründliche Untersuchung durchführen, um festzustellen, ob eine Fistel vorliegt oder ob der unangenehme Geruch andere Ursachen hat. Eine genaue Diagnose ist wichtig, um die geeignete Behandlung zu finden und mögliche Komplikationen zu vermeiden.
Es ist zu beachten, dass stinkende Vaginalpupse nicht immer auf eine Fistel hinweisen. Es gibt auch andere Gründe, warum eine Veränderung im Geruch auftreten kann, wie beispielsweise Infektionen oder hormonelle Veränderungen. Daher ist es am besten, eine professionelle medizinische Beurteilung einzuholen, um die genaue Ursache festzustellen.
Was tun?
Ein möglicher Lösungsansatz bei vaginaler Laxheit ist die Vaginalstraffung, denn Vaginalpubse können manchmal auf erschlaffte Vaginalwände (vaginale Laxheit) zurückzuführen sein. Dies kann durch Geburten oder eine Bindegewebsschwäche verursacht werden.
Zu stark gedehnte Vaginawände oder ein zu weiter Vaginaeingang können zu einer verminderten sexuellen Empfindung führen – nicht nur bei der Frau, sondern auch beim Mann. Vielleicht hast du schon einmal vom Lost-Penis-Syndrom gehört: Der Mann spürt während des Geschlechtsverkehrs aufgrund der vaginalen Laxheit weniger Reibung oder Druck, was die Aufrechterhaltung der Erektion erschweren kann.
Es ist wichtig, dass du und dein Partner über etwaige Probleme im Zusammenhang mit eurem Sexualleben nach der Geburt offen miteinander sprechen und diese nicht zum Tabuthema erklären. Wenn eure Sexualität unter den Auswirkungen einer überdehnten Scheide leidet oder du dich einfach nicht mehr wohl fühlst, besteht die Möglichkeit einer Vaginalstraffung, also einer medizinischen Vaginalverengung bzw. Vaginastraffung.
Eine einfache und effektive Behandlungsmöglichkeit ist beispielsweise der Einsatz von Lasertechnologie. Hierbei wird durch einen thermischen Reiz in der vaginalen Schleimhaut die Neubildung von Kollagenfasern angeregt, was zur Straffung der erschlafften Scheidenmuskulatur führen kann. Obwohl das Thema der Vaginalverjüngung oft hinter vorgehaltener Hand diskutiert wird, gibt es viele Paare, deren Sexualleben unter den körperlichen Veränderungen nach einer Geburt leidet und denen mit dieser einfachen Methode geholfen werden könnte.
Zögere nicht, deine Ärztin oder deinen Arzt aufzusuchen und dich über die Möglichkeiten einer Vaginalstraffung zu informieren, falls du Bedenken hast oder mehr darüber erfahren möchtest. Jede Entscheidung in Bezug auf deinen Körper sollte individuell getroffen und mit professioneller medizinischer Beratung abgewogen werden.
Es ist wichtig zu betonen, dass eine Vaginalstraffung keine notwendige oder obligatorische Maßnahme ist. Jede Frau hat unterschiedliche Bedürfnisse und Empfindungen. Die Entscheidung für eine Vaginalstraffung sollte auf persönlichen Wünschen und Zielen basieren, um das sexuelle Wohlbefinden zu verbessern.
Denkt daran, dass die meisten Fälle von Flatus Vaginalis völlig normal und harmlos sind. Wenn jedoch ein unangenehmer Geruch auftritt, ist es besser, aufmerksam zu sein und eine ärztliche Untersuchung in Betracht zu ziehen, um sicherzustellen, dass keine zugrunde liegende Erkrankung vorliegt.
Ein Beckenbodentraining ist in diesem Fall auch angesagt, denn dadurch kräftigst du deine Muskulatur, um so ein Vaginaleingang zu verengen, damit die Luft nicht mehr einströmen kann.