Harnstopp auf der Toilette? Ist das Beckenbodentraining?
NO ❌ Pee Stop
Eine „Übung“, die im Widerspruch zur Physiologie steht!
Aus aktuellem Anlass muss ich mal etwas los werden.
In einem Magazin wird der „Pee Stop“ als Beckenbodenübung angepriesen.
Ich dachte, ich lese nicht richtig.
Diese Übung gehört in die Kategorie „unreflektiert, und absolut fragwürdig“
Schauen wir uns das mal genauer an:
Der Beckenboden in seiner ganzen Vielfalt hat so viele Funktionen und muss sich permanent an unser Leben anpassen.
Wenn wir nun zur Toilette gehen, um uns zu entleeren, dann öffnet sich der Schließmuskel, der Beckenboden entspannt sich.
Nun gehen wir her und bremsen diesen Vorgang willkürlich.
Das ist nicht physiologisch!
Diese autonome Steuerung von der Wechselspannung der Blasenwand, die auch eine Muskulatur besitzt und der Verschlussmuskulatur wird irritiert.
Es geht da um nervale Fehlinformationen und falscher Koordination zwischen Blasen- und Schließmuskelaktivität.
Um es einfach zu sagen: Mit dem Durchführen dieser Übung entwickelt sich zum einen ein starrer Tonus der Beckenbodenmuskulatur, zum anderen geht die automatische Tonusanpassung, verloren.
Der Beckenboden ist EIN Reaktionsmuskel, KEIN Haltemuskel! ☝?
Außerdem ist dieses leicht ziehende Gefühl danach nicht besonders erquickend.
Nur der reaktionsreiche und reaktionsfähige Beckenboden garantiert die schnellen und Kontinenz sichernden Kontraktionen.
Im schlimmsten Fall, kann diese Übung die Symptome einer Inkontinenz verschlimmern und einen Hypertonus, also eine Verspannung hervorrufen, die nicht angenehm ist.
Lediglich zum Test ist diese „Übung“ zu tolerieren….
Also bitte, kein Harnstopp auf der Toilette zum Beckenbodentraining!
Bei Fragen, könnt ihr mir gerne schreiben ☺️