Hämorrhoiden ertasten? Ein Mythos!

Alles rund um den Po: Hämorrhoiden, Mythen & Fakten

Hämorrhoiden erkennen und richtig behandeln – Mythen & Fakten

Hämorrhoiden sind ein weit verbreitetes, aber oft tabuisiertes Thema. Viele Menschen leiden darunter, doch kaum jemand spricht offen darüber. Einer der größten Mythen: Kann man Hämorrhoiden ertasten? Die Antwort ist ein klares Nein! In meinem Podcast Inside You habe ich mit der Fachärztin für Allgemeinchirurgie und Proktologin Dr.Caterina Schulte-Eversum gesprochen, um das Thema umfassend zu beleuchten.

Was sind Hämorrhoiden?

Hämorrhoiden ertasten?

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Jeder Mensch hat Hämorrhoiden – sie sind ein natürlicher Bestandteil des Körpers. Diese Gefäßpolster sitzen am Ende des Enddarms und helfen dabei, den After abzudichten. Beschwerden entstehen erst, wenn sie sich vergrößern. Typische Symptome eines Hämorrhoidalleidens sind:

  • Jucken

  • Brennen

  • Nässen

  • Druckgefühl im Analbereich

  • Blutungen beim Stuhlgang

Doch Vorsicht: Nicht jede Beschwerde im Analbereich ist auf Hämorrhoiden zurückzuführen!

Hämorrhoiden & Schwangerschaft – Warum sind Schwangere betroffen?

Während der Schwangerschaft steigt das Risiko für Hämorrhoiden. Ursachen sind:

  • Erhöhter Druck auf den Beckenboden

  • Hormonelle Veränderungen

  • Verminderte Darmtätigkeit

  • Verstopfung und starkes Pressen beim Stuhlgang

Wichtig zu wissen: Viele postpartale Hämorrhoiden bilden sich innerhalb von drei Monaten nach der Geburt von selbst zurück.

Mythen aufgedeckt: Kann man Hämorrhoiden ertasten?

Ganz klar: Nein! Hämorrhoiden sind weiches Gewebe und lassen sich nicht einfach ertasten. Was viele spüren, sind oft Analvenenthrombosen oder andere Gewebeveränderungen. Um eine genaue Diagnose zu erhalten, ist eine proktologische Untersuchung unerlässlich.

Wann sollte man zur Proktologin?

Viele Menschen behandeln sich selbst mit Hämorrhoidensalben, ohne zu wissen, ob sie wirklich Hämorrhoiden haben. Der richtige Weg ist ein Besuch bei einer Proktologin oder einem Arzt. Denn auch andere Erkrankungen – wie Polypen oder Afterkrebs – können ähnliche Symptome verursachen.

Ablauf einer proktologischen Untersuchung

Die Vorstellung einer Untersuchung ist vielen unangenehm, aber sie ist weniger schlimm als gedacht. Sie besteht aus:

  1. Anamnese: Besprechung der Beschwerden

  2. Inspektion: Äußere Betrachtung des Analbereichs

  3. Tastuntersuchung: Prüfung mit dem Finger

  4. Proktoskopie: Einsicht in den Afterkanal mit einem Spezialgerät

Durch diese Untersuchung kann die richtige Diagnose gestellt und eine gezielte Behandlung eingeleitet werden.

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