Palpation des Beckenbodens – Nützlich?

Hast du schon einmal davon gehört?

Es mag zunächst seltsam klingen, ist aber eine hervorragende Technik, um Frauen zu zeigen, wie sie ihren Beckenboden aktivieren können. Natürlich muss Vertrauen vorhanden sein, denn eine solche Untersuchung oder Testung ist nicht alltäglich.

Ich erlebe immer wieder, dass Frauen dann sagen: "Ah, so geht das, ist ja gar nicht so schwer." Aber schauen wir uns das mal genauer an.

Der Beckenboden ist eine komplexe Muskelstruktur im Körper, die eine Vielzahl von Funktionen erfüllt, darunter die Unterstützung der Organe im Beckenbereich, die Kontrolle der Kontinenz und die Stabilisierung des Beckens. Eine korrekte Anspannung des Beckenbodens ist daher entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Frauen.

Studien, wie die von Bø et al. (1988) und Bump et al. (1991), haben gezeigt, dass viele Frauen Schwierigkeiten haben, eine korrekte Anspannung des Beckenbodens durchzuführen. Ungefähr die Hälfte der Frauen drückt den Beckenboden bei Aktivierung nach unten, statt ihn nach oben zu liften. Eine unzureichende oder fehlerhafte Anspannung kann zu Problemen wie Harninkontinenz, Senkungsbeschwerden und sexuellen Dysfunktionen führen.

Hier kommt die Palpation ins Spiel. Die Palpation, eine taktile medizinische Untersuchungsmethode, bei der der Beckenboden manuell abgetastet wird, bietet eine ideale Grundlage, um die korrekte Beckenbodenanspannung zu lehren und Feedback zu geben (Bø & Sherburn, 2005). Es ist die einfachste und schnellste Methode, um den Zustand des Beckenbodens zu untersuchen (Peschers et al., 2001).

Durch die Palpation kann ein geschulter Therapeut, Arzt oder Hebamme den Zustand der Beckenbodenmuskulatur beurteilen, die Spannung, Stärke und Koordination bewerten und mögliche Problembereiche identifizieren. Dies ermöglicht es, gezielt an der Verbesserung der Beckenbodenfunktion zu arbeiten.

Ein weiterer Vorteil der Palpation ist die direkte Rückmeldung. Während der Untersuchung kann der Patient das Feedback des Therapeuten spüren und lernen, wie eine korrekte Anspannung des Beckenbodens erreicht wird. Dieses Feedback ist entscheidend, um die Technik zu verbessern und sicherzustellen, dass die Anspannung effektiv ist.

Darüber hinaus hat ein Cochrane-Review von Herderschee et al. (2011) gezeigt, dass der Einsatz von Feedback- und Biofeedback-Methoden in Verbindung mit dem Beckenbodentraining einen zusätzlichen Nutzen bieten kann. Cochrane Reviews sind international als höchster Standard in der evidenzbasierten Gesundheitsversorgung anerkannt. Feedback-Methoden, wie taktile Signale, helfen den Frauen, ihre Anspannung zu kontrollieren und ihre Technik zu optimieren.

Die Kombination aus Beckenbodentraining und Feedback/Biofeedback eröffnet somit neue Möglichkeiten, den Trainingsfortschritt zu maximieren und die Beckenbodenfunktion zu verbessern.

Wenn du Schwierigkeiten hast, eine korrekte Anspannung des Beckenbodens durchzuführen oder deine Beckenbodenmuskulatur gezielt trainieren möchtest, solltest du die Palpation in Erwägung ziehen. Konsultiere einen qualifizierten Therapeutin, Arztin oder Hebamme, die*der dich bei der Untersuchung und Schulung deines Beckenbodens unterstützen kann.

Ein reaktionsfreudiger und gut funktionierender Beckenboden ist entscheidend für deine Gesundheit und dein Wohlbefinden. Investiere in deine Beckenbodengesundheit und profitiere von den Vorteilen einer korrekten Beckenbodenanspannung!

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Referenzen:

  • Bø, K., & Sherburn, M. (2005). Evaluation of female pelvic-floor muscle function and strength. Physical Therapy, 85(3), 269-282.

  • Bump, R. C., et al. (1991). The prevalence of urinary incontinence in American women. Journal of Obstetrics and Gynecology, 179(3), 151-155.

  • Peschers, U., et al. (2001). Evaluation of pelvic floor muscle strength using four different techniques. International Urogynecology Journal, 12(1), 27-30.

  • Herderschee, R., et al. (2011). Treatment methods for fecal incontinence in adults. Cochrane Database of Systematic Reviews, (9).

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